IzEL

Mama, ist mein Zeugnis gut?

Dieser Frage mussten sich so manche Eltern an unserer Monte im Sommer 2011 zum ersten Mal stellen. Durch die Einführung der IzEL, der “Informationen zum Entwicklungs- und Lernprozess”, soll der Lernfortschritt des Kindes im Schulstoff deutlich gemacht werden, ohne die Notenwertung der Regelschule, die lediglich den Stand innerhalb der Klasse vergleichend abbildet. Darüber hinaus soll die Persönlichkeitsentwicklung und das Sozialverhalten dargestellt werden.

Für den Uneingeweihten sehen die Izel nach einer großen Kreuzchensammlung aus. Die vier Kategorien Anfänge, Basis-, gesicherte – und vertiefte Kenntnisse erscheinen ein wenig wie eine “sehr gut” bis “nicht so gut”-Einteilung.
Doch genau diese Aussage haben die Kreuze nicht. Vielmehr zeigen sie an, welchen Stoff das Kind in welcher Tiefe bearbeitet hat. Da jedoch in jeder Jahrgangsstufe ein anderer Schulstoff wichtig ist, ist es normal, dass die vier Kategorien recht unterschiedlich gemischt vorkommen. Wo beispielsweise beim Erstklässler ‘Anfänge’  normal oder manchmal auch beachtlich sind, ist es in den höheren Jahrgangsstufen normal, dass (in dem entsprechenden Thema) Basis-, gesicherte- oder eben vertiefte Kenntnisse erworben wurden. Die IzEL orientieren sich hierbei stofflich an den Bildungsendzielen der staatlichen Grundschule bis zum Mittleren Bildungsabschluss.
Inwieweit das eigene Kind den Schulstoff “zeitgerecht” absolviert hat, ist für den Laien kaum zu erkennen. Für diese Information und die Frage, ob es notwendig ist in einem Fach nach zu arbeiten, ist das Elterngespräch mit den Lehrern da. Dieses ist für die Einordnung der Informationen aus den IzEL besonders wichtig und sollte gegebenenfalls zeitnah zur Zeugnisausgabe stattfinden.
Der Vorteil der IzEL ist, dass man ab dem zweiten Zeugnis die Entwicklung von Jahr zu Jahr in den Fächern verfolgen kann. Für zusätzliche, persönliche Bemerkungen des Lehrers ist unter den Kreuzchenfeldern Platz.
Eine Zeitersparnis sind die IzEL für die Pädagogen keineswegs. Sie müssen nicht nur viele Daten sammeln, sondern auch mit jedem Schüler die Leistungseinordnung besprechen. Denn zu lernen, es zu erkennen wo man selbst steht, was man kann, was schwer fällt und woran man noch arbeiten muss, ist ebenfalls ein Ansatzpunkt des IzEL-Zeugnisses. “Oft schätzen die Kinder sich eher schlechter ein, als der Lehrer sie beurteilen würde”, meint Martina Hoffmann.

IzEL heißt: Kein Vergleich mit anderen – Individuelle Feststellung meiner Leistungen und Kompetenzen.
Anstelle von Notenzeugnissen erstellen Montessori-Schulen Informationen zum Entwicklungs- und Lernprozess („IzEL”).

Diese Form der Einschätzung wurde vom Montessori-Landesverband Bayern entwickelt und ist die verpflichtende Form der Leistungsdokumentation aller Mitgliedsschulen.
Die „IzEL” enthalten eine ausführliche Dokumentation der persönlichen Kompetenzen und  zum Arbeits- und Sozialverhalten sowie zu Inhalten und Lernfortschritten in den einzelnen Lernbereichen.
Sie entstehen aus den kontinuierlichen Beobachtungen der Lehrer sowie aus Feedback-Gesprächen zwischen Lehrer und Schülern. Die Schüler lernen so die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung und erwerben die Fähigkeit, sich selbst Ziele zu setzen und diese zu verfolgen.
In der Oberstufe und Mittelstufe  gibt es die IzEL zum Halbjahr und zum Schuljahresende. In der Grundstufe gibt es zum Halbjahr ein Briefzeugnis  und zum Jahresende ebenfalls die IzEL.